An heiligen Stätten der Maya, so wurde uns in Tulum erzählt, funktionieren elektronische Geräte nicht mehr einwandfrei. Ob die private Cenote, die wir in unseren ersten Tagen mit Kirsten besucht haben, früher dem Regengott geweiht war oder ein Tor in die Unterwelt, das Reich der Toten, darstellte oder der Trinkwasserversorgung einer Maya-Siedlung diente, wissen wir nicht. Seit jenem Besuch jedenfalls zeigt das Display meiner kleinen Kamera nur noch psychedelische Farben. (Nein, weder meine Kamera noch Robert oder ich haben an einer Peyote– oder Ayahuasca-Zeremonie teilgenommen).
Die digitalen Negative, RAW sei Dank, lassen sich dennoch in natürliche Farben entwickeln. Um überhaupt sehen zu können, habe ich das Display auf Schwarz-Weiß gestellt. Erinnert mich an alte Zeiten, als ich analog und ausschließlich Schwarz-Weiß unterwegs war und die Fotografie ein einziges großes Abenteuer. Und es gefällt mir, beruhigt mich, ordnet, die vielen Farben in Grautöne zu übersetzen. Es kann also sein, (auch wenn Robert protestiert) dass ihr öfter auch Schwarz-Weiß-Bilder zu sehen bekommt.
Robert und ich sind inzwischen in Valladolid angekommen. Einer hübschen kleinen Stadt mit Kolonialgeschichte, die ihre Existenz, wie Vieles hier, der Vernichtung einer Maya-Siedlung verdankt. Wir haben ein schönes Hotel, Regen und Zeit, sodass ihr vielleicht in den kommenden Tagen etwas mehr zu lesen bekommt. (Allerdings nicht immer chronologisch – manche Dinge erzählen sich schneller, andere brauchen eine längere „Topfzeit“).
P.S. Die Internetverbindungen sind hier so grauenvoll, dass kaum das kleinste Bild ins Netz geht. Ihr müsst also doch noch länger auf weitere Berichte warten.