29. 12. 2019 – 2.1.2020
Ein rauschendes Silvesterfest in einer Großstadt, so war der Plan gewesen, doch es kam anders: Auf der 17-stündigen Busfahrt zwischen den Hauptstädten der beiden Länder ging es Robert zunehmend schlechter und als wir gegen vier Uhr morgens in Panama City ankamen, hatte er 40 Grad Fieber. Zu unserem Glück konnten wir gegen einen entsprechenden Aufschlag bereits um diese Uhrzeit im Hotel einchecken und um sechs Uhr früh lag Robert im Bett, wo er die meiste Zeit während unseres Aufenthaltes in Panama verbrachte. Wahrscheinlich eine Bronchitis – und da der Verlauf eine bakterielle Infektion nahelegte, hat er sich für Antibiotika entschieden.
Dank der schnell eintretenden Besserung konnten wir uns am letzten Tag den Panamakanal doch gemeinsam ansehen. Schon beeindruckend im Museum zu sehen, mit wie viel Scheitern und auch wieder faszinierenden Ideen der Bau dieser Anlage verbunden war. Einen Tag später, vom Flugzeug aus, konnten wir den Andrang der Schiffe sehen, die alle durch den Kanal wollten – das machte die Bedeutung des Kanals noch einmal nachdrücklich klar.
Mit U-Bahn und Bus fahren wir zu den Miraflores-Schleusen Zunächst geht es ins Museum: Ein Schiff mit Baggerschaufeln- Eine Luftaufnahme der neuen Schleusenbecken. Im Museum kann man den Kanal virtuell in Zeitraffer durchqueren Die Tore zwischen zwei Staustufen. Warten: Erst kommt stundenlang kein Schiff, später eines nach dem anderen. Ein Frachter in der letzten Kammer
Die Altstadt habe ich, als es Robert etwas besser ging, alleine besucht. Aufregender und interessanter für mich als der hübsch sanierte touristische Teil war der Weg dorthin, durch eine Fußgängerzone, in der es plötzlich nur noch sehr dunkelhäutige Menschen gab, die ihren Geschäften nachgingen. Alte, nicht sanierte Häuser, deren ehemalige Schönheit sich noch erraten ließ, waren immer weiter benutzt und den Gegebenheiten angepasst worden: Hinein gefressene Ladenräume oder Mega-Werbetafeln waren einfach dazu gekommen. Am Rande eines Platzes, den man eigentlich meiden sollte, konnte ich noch das aktuelle Gentrifizierungsgeschehen beobachten: Häuser werden saniert oder abgerissen, die ärmere, alteingesessene Bevölkerung verdrängt.
Unser Silvester waren ein paar rote Raketen vom Fenster unseres zwischen Banken gelegenen Hotels. Banken, steuerhinterzogenes Geld und Geldwäsche sind ein lukratives Geschäft in dieser Stadt (Panama-Papers), weswegen wohl jede Großbank der Welt hier einen eigenen Tower hat.
Die Weiterreise über Land war nicht möglich – die Panamericana endet im Nirgendwo von Panama und geht erst in Kolumbien weiter. Am 2. Tag des neuen Jahrzehnts ging unser Flieger die kurze Strecke von Mittel- nach Südamerika, von Panama-City nach Cartagena in Kolumbien. (Überraschenderweise gab es anders als in den Orten selbst, auf keinem der Flüge eine vegetarische Option).
Links
Miraflores (Panama) – Wikipedia