20. März 2020
Bis heute haben wir zwei ganze Tage die Wohnung nicht mehr verlassen. Es gibt keine besonderen Aufregungen, auch keinen Brief „Liebe Landsleute“ von der Botschaft. Wir bekommen einen Passierschein, mit dem unser Taxi am Sonntag sicher durch mögliche Straßensperren zum Flughafen kommen soll.
Das Geburtstagswetter hat Wolken und kaltem Wind Platz gemacht, aber ich bekomme noch ein Ständchen von den Hallensern, die in Guayaquil gestrandet sind. Die vier haben die Ruhe weg, haben ein Hotel mit Pool auf dem Dach und warten bis Mama Merkel sie abholt. Bewundernswert.
48 Stunden in der Wohnung, kein Terrassenwetter, keine dringenden Aufgaben und ich frage mich, wie es sich wohl tatsächlich angefühlt hätte auf diese Weise zwei oder gar vier Wochen abzuwarten, wie wir es zu Beginn der Sperre überlegt hatten.
Berlin kommt näher, nicht nur mit Linsensuppe und dem verstärkten Kontakt mit den Freunden dort. Das Arbeiten in der Cloud nimmt zu, entsprechend die Anfragen ins Nimmerland. Und ich mache mir Gedanken, was wir am Photocentrum tun können schnell digitale Unterrichtsformen zu entwickeln. Das ist fast schon Arbeit …
Welche Bilder soll ich euch heute zeigen? Wir sind drinnen und schauen die Schatten zu, die mit dem Nachmittagslicht die Wand entlang wandern.