2. bis 11. November 2019

Zu zweit im großen Reisebus fahren wir auf die Grenze zu. Neil fährt schnell und bald haben wir Belize erreicht. Auf einer Brücke steigt ein Mann zu, bei dem wir unsere restlichen Quetzales in Belize-Dollar tauschen. Der Kurs geht in Ordnung. Wir müssen zu Fuß mit unserem Gepäck über die Grenze, Neil wird auf der anderen Seite auf uns warten. Entgegen allem, was wir gelesen haben, ist unser Staatenwechsel problem- und auch kostenlos. Im Vorbeigehen sehen wir unseren roten Bus im Niemandsland stehen. Neil tauscht die guatemaltekischen Nummernschilder gegen solche für Belize aus. Der Bus hat, da Neil mit einer Frau aus Guatemala verheiratet ist, in beiden Ländern eine Zulassung.

Belize beginnt mit Urwald, derselben Landschaft, die wir mit Guatemala hinter uns gelassen haben. Auch die Menschen sehen hier mehrheitlich noch wie Maya aus. Es dauert aber nicht lange und der Wald verschwindet. Landwirtschaftliche Flächen ersetzen ihn und die Menschen am Straßenrand sind schwarz. 26 Prozent der Einwohner sind Kreolen, haben also afrikanische und europäische Vorfahren. Ihre Vorfahren sind als Sklaven oder Wanderarbeiter ins Land gekommen. Ein mit 6 % kleiner Teil, die Garifuna, stammt von schiffbrüchigen Sklaven ab, die etwas weiter südlich, auf heute zu Honduras gehörenden Inseln Rettung und eine neue Heimat fanden. Etwa 4% der Bevölkerung sind deutschstämmige Mennoniten, eine streng religiöse und fortschrittsfeindliche Gruppierung. (Wer mag, kann deren Geschichte nachlesen: Mennoniten waren streng pazifistisch und haben sich nach der Reformation mit den unterdrückten Bauern solidarisiert. Dafür wurden sie ermordet, mit Bann belegt und mussten auswandern).

Lange war Belize unter britischer Verwaltung, Amtssprache ist Englisch, die Währung, der Belize-Dollar, trägt das Bild einer ziemlich jungen Queen Elisabeth. Das Englisch, dass die Einheimischen (Patois) untereinander sprechen, verstehen wir aber nicht. Aus dem Bus sehen wir bunte Holzhäuser, manche haben die Farbe auch schon wieder verloren, Wandgemälde und Sprüche, die sich auf Religion oder Musik beziehen. Auf manchen Veranden alte Menschen mit brauner Haut und ziemlich weißen krausen Haaren im Schaukelstuhl.

Die Straße, auf der wir fahren, ist gut ausgebaut und wir kommen schnell voran. Die Felder verschwinden, wir sehen weite Flächen unter Wasser stehen. Das Gras ist gelb, abgestorbene Palmen haben einen schwarzen Stamm. Ein paar weiße Reiher wirken in ihrer Reinheit als starker Kontrast auf diesen überfluteten Flächen.

Das Licht bricht schon ins Warme, als wir am Mittag Belize City, die Hauptstadt, erreichen. Der Highway durchschneidet einen Friedhof in zwei Hälften – schon einmalig auf einer Autobahn durch Gräber zu brausen. Die Stadt, die in Reiseführern keinen guten Ruf hat, wirkt düster und hässlich.

Bald halten wir auf einem Parkplatz, der eigentlich zu klein für unseren Reisebus scheint. Ein alter Mann mit Rastas sitzt auf der Kühlerhaube seines sehr zerfallenen Taxis und isst Huhn mit Irgendwas aus einem Styroporbehälter. Neill bringt uns in das Büro der Agentur, über die er seine Fahrten verkauft. “Zippy Zappy”. Hier sitzt ein Mittdreißiger mit asiatischen Gesichtszügen und ein alter Mann, den Neil gleich mit unseren Pässen losschickt. Wir wollen nach Caye Caulker, eine Insel in der Karibik, und die Tickets für die Fähre, so hören wir, sind an die Person des Reisenden gebunden. Wir zahlen 88 Belize-Dollar für Hin- und Rückfahrt. Auf den Tickets steht dann ein ganz anderer Name, wahrscheinlich der des alten Herren, und der Preis auf den Tickets lautet 13,70. Leider geht es mit Neils “Unterstützung” gleich so weiter: Im Restaurant, dass er uns empfiehlt (und von dem er sicher eine Provision bekommt), zahlen wir 52 Belize-Dollar (2 Belize = 1 US) für einen miesen Veggi-Burger und einen Veggi-Teller mit nach Abwaschwasser stinkendem Reis.

Überhaupt sind die ersten Meter auf Belize Boden eine krasse Erfahrung: Ein Shop oder kleines Restaurant reiht sich hier am Fährhafen an das andere. Davor schreiende und pöbelnde Angestellte, die versuchen Kunden zu werben, was heißt zu werben, eher in ihre Läden abzuschleppen. Etwas derartiges habe ich nur einmal in Bangkok erlebt, als ich mit Robert abends neugier-halber mal durch eine sehr einschlägige Straße gelaufen bin. Damals ging es um Sex, hier nur um Essen, immer um das Geld der Touristen, die Aggressivität ist dieselbe. Nach den letzten zwei Monaten mit zurückhaltenden und freundlichen Menschen ist das ein Kulturschock für uns.

Auch beim Warten in der Schlange zur Fähre kommen wir uns “falsch” vor. Alle, wirklich alle trinken Bier, ein Pärchen vor uns hat eine Kühltasche dabei, alle zehn Minuten wird eine neue Flasche Bier aus dem Eis gezogen, geöffnet und geleert. Wir schauen uns an, so stellen wir uns den Ballermann vor und hier haben wir ausgerechnet gleich 9 Nächte gebucht!

Die Überfahrt dauert eine gute Stunde auf einem Schnellboot. Unterwegs sehen wir das Meer zum ersten Mal so, wie man sich Karibik vorstellt: Leuchtend blaues Wasser in allen Schattierungen. Die Insel empfängt uns mit leuchtend bunten Häuschen und Sandwegen als Straßen. Autos gibt es hier nicht, aber Golfwagen, manche elektrisch, die meisten mit einem Verbrennungsmotor betrieben. Wir hatten davon gelesen, aber nicht gedacht, wie viele es sein könnten. Der erste Weg führt uns zur Bank, die hier auch Versicherungsagentur und Immobilienmakler ist, danach checken wir in unserem Hotel ein. Das Zimmer ist sehr einfach, aber sauber, besteht aus dem ersten Stock eines kleinen Bungalows und vom Balkon haben wir sogar einen kleinen Meerblick.

Die Idee war, ein paar Tage ruhig an einem karibischen Strand zu entspannen. Lonely Planet hatte die Insel und ihre Langsamkeit in vollmundigen Tönen gelobt. In einer Hotelkritik hatte ich gelesen, das besprochene Hotel läge leider nicht am Strand, das mache aber auch nichts, denn eigentlich gäbe es gar keinen Strand. Ich hatte es nicht glauben wollen, eine karibische Insel, eines der Highlights in Zentralamerika ohne Strand? Aber genau so war es. Das freieste Fleckchen am Wasser befand sich nur wenige Meter vor unserem Zuhause. Ein Glück, das wir jetzt noch nicht fassen konnten – jetzt waren wir erst einmal geschockt. Das Wasser war auch nicht blau, sondern bräunlich und leicht schaumig, baden oder gar schnorcheln – unvorstellbar.

Wir erkunden die nähere Umgebung. Am Ende des südlichen Teils der Insel gibt es einen Bereich, der sich The Split nennt. Baden kann man in einem von Mauern eingefasstem Becken, Liegestühle im Sand, eine riesige Strandbar die “The Lizzard” heißt. Wenn hier nicht so wenige Menschen wären, könnte es eine hippe Berliner Strandbar sein. Im “Becken” drei Paare, bis über die Hüfte im Wasser. Eine Frau grell geschminkt, ein untersetzter Mann mit Sonnenbrille und Basecap: jeder eine Flasche Bier in der Hand bewegen sie sich im Wasser wie in einem Tanz. Einem langsamen Tanz auf der Stelle. Nach ein paar Minuten, wenn die Flaschen leer sind, gehen die Männer dann die paar Meter bis zur Mauer, wo die Kühltasche steht, sie ein “iced”, er ein normales Bier, zurück zur Partnerin, um dann weiter im Wasser Runden zu drehen. Was für diese drei Paare sicher der karibische Traum ist, erinnert uns eher an Gemälde von Hieronymus Bosch, die “Vorhölle”, dessen Teuflischstes in einer Täuschung besteht: den Menschen eine ganz andere Wirklichkeit vorzugaukeln, als die, in der sie sich tatsächlich befinden.

Wir bekommen Hunger, aber Essen ist für zwei Vegetarier nicht einfach. Überall Gegrilltes, Fisch, Krebs, Huhn. Es gibt auch Gemüsespieße, die bestehen aber zu einem Großteil aus Zwiebeln. Und die Orte, die wir uns im Reiseführer herausgesucht hatten, haben am Ende der Regenzeit noch geschlossen. Wir gehen in einen der zahlreichen Läden, kaufen Toast, Käse, Erdnussbutter, eine koffeinhaltige Limonade und eine kleine Flasche heimischen Rum, eine Spezialität des Landes, und bauen uns daraus unser eigenes spartanisches Abendbrot. Mit Ausnahme von Rum-Cola soll so für Tage auch immer wieder unser Frühstück werden.

Am nächsten Tag wollen wir die Insel erkunden. Es sind nur wenige Menschen unterwegs, Resorts scheinen ausgestorben oder stehen zum Verkauf. Denn dort, wo die Mangroven beginnen, gibt es auch wieder Sargassum und den damit verbundenen Gestank. Überall in den Wurzeln liegt Plastikmüll. Bevor wir ganz von den Mücken gefressen werden, ergreifen wir die Flucht. Es ist Sonntag, und die Aussicht, hier noch weitere sieben Tage zu verbringen, verbessert die Laune nicht gerade. Was eine schöne Zeit in der Natur sein sollte, scheint ein Albtraum aus Bier und Plastik werden zu wollen.

Auf dem Rückweg sehen wir Restaurants, in denen morgens schon getrunken wird. In diesem einen, an dem wir gerade vorbeigehen, scheint das Durchschnittsalter die 60 weit hinter sich gelassen zu haben, fast alles weiße Amerikaner. Es wirkt wie ein Altersheim im Warmen. Tatsächlich sind viele Amerikaner hier, einige leben hier dauerhaft, aber weil man in drei Stunden vom Süden der USA auch sehr billig hinfliegen kann, wie uns eine junge Frau erzählt, die gerade einmal drei Tage auf der Insel sein will, fliegen viele auch einfach mal für ein Wochenende. Die andere Hälfte der Besucher ist auf jeden Fall unter dreißig und kommt aus allen möglichen Ländern. Hier hören wir zum ersten Mal seit längerem auch vermehrt deutsch.

Das Wochenende ist vorbei. Die Insel zeigt sich weniger verfeiert und entspannt. Wir adaptieren uns langsam und freuen uns über die schönen Seiten. Es ist ja noch gar nicht so lange her, dass wir gefroren haben. Das ist vorbei. Besonders morgens und abends, wenn die Sonne nicht so knallt, genießen wir den warmen weichen Wind auf der Haut. Sonnenauf- und -untergang werden uns zum täglichen Ritual. Jeder ist anders und es ist einfach fantastisch wie sich Farben und Formen im Himmelsraum immer wieder neu finden. Während sich abends eine Vielzahl von Touristen zum Sonnenuntergang einfindet, ist die Insel morgens noch still. Von unserem Bungalow aus sind es nur ein paar Schritte bis zum Wasser, ich nehme meinen Kaffee mit und wir begrüßen gemeinsam den Tag. Sehen der Insel beim Aufwachen zu, noch sind die Temperaturen sehr angenehm. Frühstücken, später baden, lesen oder schreiben, ausruhen, in der Hängematte liegen und zum Sonnenuntergang einfach 5 Minuten auf die andere Seite der Insel laufen: So sehen die meisten Tage aus. Wir grooven uns ein, entspannen und haben Spaß.

Go Slow ist das Motto der Insel (“Wir haben zwei Friedhöfe und kein Krankenhaus, also Go Slow”, lesen wir auf einem handgemalten Schild). Und schnell kann man bei 35 Grad im Schatten auch nicht sein. Und es wird großen Wert darauf gelegt dem Nächsten einen guten angenehmen Tag zu wünschen. Langsam, gut drauf sein und gegenseitiger Respekt sind hier die zentralen Credo.

Vor Caye Caulker liegt das zweitgrößte Barrier Reef der Welt (Mesoamerican Reef). Das Schnorcheln in diesem Riff soll eines unserer Highlights werden. Wir buchen den Ganztagestrip, der in das älteste und damit am besten erhaltene Schutzgebiet führen soll. Caveman ist als Veranstalter empfohlen, ein großer schwarzer Mann mit wilder Mähne, der fast eine Stunde auf uns einredet, bis wir losfahren. Er spricht von Respekt als wichtigsten Aspekt menschlichen Zusammenlebens, Respekt vor der Natur, dem Wissen um die Bedrohung von Riff und Korallen, das auch er erst hätte lernen müssen. Dann spricht er noch ein Gebet, bevor wir dann mit zwei seiner Angestellten aufbrechen. Wir sind acht, ein anderes junges deutsches Paar, zwei junge Frauen aus Israel, ein älteres Paar aus den USA und wir beide. (Reisende sind meist sehr jung oder wieder alt. Während ich schon langsam zu den “Greys” zählen kann, gibt es kaum Menschen in Roberts Alter). Zuerst wollen wir eine Seekuh (ein Manatee) finden. Unser Guide hat den Ehrgeiz nicht dort zu ankern, wo jetzt schon die Insassen von fünf Booten im Wasser sind, sondern seine eigene Seekuh zu finden, was ihm auch gelingt. Diese friedlichen und langsamen Meeressäuger haben eigentlich nur einen Feind: die Schnellboote und die Menschen, die sie fahren. Und tatsächlich hat “unsere” Kuh drei typische Narben am Körper, die von einer Schiffsschraube stammen. Im Schutzgebiet schwimmen wir eine Weile gegen die Strömung in einem natürlichen Durchbruch im Riff. Es gibt hauptsächlich größere Fische, eine tolle Erfahrung ist unsere erste Begegnung mit einem kleinen Ammenhai, der sich, eingeschüchtert von 8 Augenpaaren vor uns zwischen eigentlich viel zu kleinen Steinen zu verstecken versucht. Dann ist da noch eine grüne Meeresschildkröte, die die “Wiese” auf dem Meeresboden abgrast. Sie zeigt sich von unserer Anwesenheit überhaupt nicht beeindruckt. Als sie zum Luftholen auftaucht, meine ich beiseite schwimmen zu müssen, um nicht mit ihr zusammenzustoßen. Ein großer Rochen kreuzt unseren Weg ein paar Meter unter uns, auch er kommt näher. Diesen Unterwasser-Nationalpark gibt es seit dreißig Jahren, die Tiere sind an Brillen und Flossen bestückte nicht-wirklich-elegant-schwimmende schuppenlose Wesen gewöhnt. OK, es gibt gute Schwimmer. Unsere beiden Guides schwimmen mit hinter dem Rücken verschränkten Armen nur durch fließende Bewegungen ihrer durch Schwimmflossen verlängerten Körper. Einer kommt so geschätzte 10 Meter tief, formt Rauchringe aus gepresster Luft, dreht Steine um und kann sogar noch einige Zeit hin- und herschwimmen, bis er zum Atmen wieder auftauchen muss. Klar, ein wenig Macho-Show ist auch dabei, aber dennoch wirklich beeindruckend und auch schön.

Nachdem wir einen “Haken” an das Schnorcheln gemacht haben, geben wir uns noch mehr der Entspannung hin. Rettung in der heißesten Mittagszeit bietet das “Ice and Beans”, ein straff organisiertes Café direkt vor unserem Hotel. Eisgekühlte Smoothies kühlen innerlich runter und unter dem Schatten von Palmen sind ein paar Hängematten gespannt. Belegte Bagel gibt es auch. Ihr merkt schon: unsere Essenslage ist das Einzige, was sich nicht wirklich entspannt. So müssen wir regelmäßig in einem der Supermärkte einkaufen. Alle sind in etwa gleich, wirken eher wie Lager, viele Sachen sind verstaubt, manche Preisschilder schon zweimal überklebt. Dafür gibt es wirklich von jedem etwas: Putzschwämme, Taucherbrillen, Lebensmittelfarbstoffe und Aromen, abgepackten Käse, verblichene T-Shirts, Sunblocker und natürlich Rum. Aber leider nichts wirklich Gutes. Das meiste ist aus den USA und ehrlich – mir war vorher nicht klar, wie schlecht amerikanische Lebensmittel sein können (ein echter Grund gegen T-TIP zu sein). Überraschenderweise werden alle Läden auf Caye Caulker von Asiaten – sonst kaum im Straßenbild zu sehen – geführt. Wir lesen von einer Einwanderungswelle aus China und Taiwan seit 1986. Für ein entsprechendes Investment im Land konnte man Belizer Staatsbürger werden. So gibt es eine über die Zeit gewachsene soziale Schichtung auf der Insel. Überwiegend amerikanische Expats und vermögende Belizer sind Hotelbesitzer und betreiben die Gastronomie, die Asiaten haben den Einzelhandel unter sich, die Rastas betreiben den Straßenhandel, betätigen sich als Animateure und/oder sind betrunken.

Apropos Rastafari, jeden Morgen treffen wir ein solches Original zum Sonnenaufgang. Er macht Feuer in einer ausrangierten Spüle und kocht, was sich so findet. Wenn die Läden um sieben Uhr öffnen ist dann Rum an der Reihe. Er lebt wohl draußen. Hier, wo es keine Nacht kälter als 25 Grad wird, ist das leicht möglich. Man braucht nur etwas gegen den Regen. Es gibt auch ein Rasta-Anwesen auf der Insel. Wir wussten ja, dass Männer in der Karibik besonders schwulenfeindlich sind und dass es auch viel Gewalt gegen Frauen gibt. Das, was wir vor diesem Anwesen “plakatiert” finden, gibt uns allerdings einige Rätsel auf, die wir auch nicht lösen können. Wikipedia kennt keinen Zusammenhang zwischen der Rastafari- und der jüdischen Religion. Es gibt sogar einen wesentlichen Unterschied. Rastafari sehen in der Person des äthiopischen Kaisers Haile Selassi die Wiederkehr des Messias und damit die Endzeit als angebrochen. Dennoch wird hier immer wieder der Gottesname Jahwe gebraucht und auch von Zionismus gesprochen. Hier ein paar Bilder. Wir verstehen den Zusammenhang nicht. Hat vielleicht eine/r unserer jüdischen Freund*innen eine Idee?

Mit Mira und Alex, ein deutsches Paar in einem dreimonatigen Sabbatical unterwegs, machen wir einen Ausflug auf den nördlichen Teil der Insel. Google Maps verzeichnet hier noch nicht ein einziges Gebäude, aber es ist einiges im Bau, ganze Resorts entstehen, es wird gebaut und gehämmert, ein weißes direkt am Wasser sieht dem Stil nach wie ein Bau der Riu Hotelkette aus. Einen Beachclub, in dem wir den Nachmittag ausklingen lassen, gibt es jetzt schon. Ansonsten ist hier Wüste, eine lange Straße verläuft längs über die Insel, ein freigeholzter Platz scheint für Landungen von Raumschiffen vorbereitet zu sein. Sogar Caveman, der erfolgreiche Schnorcheltour-Unternehmer hat hier schon eine “Allee”, auf der es nur ein Gebäude gibt – in Caveman-Lila. Jetzt in der Mittagszeit sind es vor allen Dingen Mücken und vier verrückte Deutsche, die es vorziehen, die Insel zu erkunden anstatt mit Rum-Cola oder Bier bis zum Bauch im Wasser abzuhängen.

So gehen die Tage dahin, ich schreibe wenig und lese noch weniger. Es ist einfach zu heiß. Nach neun Tagen nehmen wir Abschied. Die Tage auf Caye Caulker haben den Wunsch, noch andere Teile von Belize zu bereisen, verdampfen lassen. Schön war’s, aber es reicht auch. Jetzt haben wir unseren ersten Flug innerhalb der Reise vor uns. Das angrenzende Honduras, gerade in der Karibikregion, soll sehr unsicher sein, der Landweg einmal ganz zurück durch Guatemala, um dann von Antigua mit dem Touristen-Shuttle 24 Stunden über Land nach Leon, Nicaragua, zu fahren, scheint uns einfach zu weit. Ab Belize-City fliegen wir mit einer Propeller-Maschine nach San Salvador. Robi ist tapfer und macht ein wundervolles Foto. Mehr noch als im Düsenjet hat man das Gefühl unterwegs im Raum, im Medium Luft zu sein. Atemberaubend, aus dem Fenster zu sehen, wie wir bei untergehender Sonne ein riesiges Gewitterzentrum (ziemlich nah) umfliegen.

Links

Belize – Wikipedia

Ethnic Chinese in Belize – Wikipedia

Mennoniten – Wikipedia

Rastafari – Wikipedia

Jamaikanisch-kreolische Sprache – Wikipedia

Caye Caulker – Wikipedia

Mesoamerican Barrier Reef System – Wikipedia

Mesoamerican Reef | WWF

Manatee – Wikipedia

Ammenhaie – Wikipedia