16.3.2020 bis seh’n wir mal…

Lange war Corona weit von uns entfernt. Umso schneller hat es uns eingeholt und unsere Reise deutlich verändert. Seit vorgestern wissen wir von Grenzschließungen, seit heute Morgen von einer 15-tägigen Ausgangssperre. Das Reisen im Land wird komplett eingestellt, für Einheimische genauso wie für Touristen. Heute Mittag haben wir einen der letzten Busse von Banos nach Quito genommen, hier haben wir einfach mehr Optionen. Wir haben versucht einen Flug nach Deutschland zu buchen, aber es gibt einfach keine Plätze mehr in den verbleibenden Fliegern, die das Land in den nächsten Tagen verlassen.

Wir richten uns jetzt hier in Quito ein. Nach zwei Tagen Hotel werden wir bis zum Ende des Monats in ein Appartement ziehen, was uns sicher sehr gut gefallen wird. Bei dem gleichen Gastgeber haben wir auch die ersten zehn Tage in Ecuador verbracht. Ein tolles Haus. Und, weil wir jetzt so viel drin sein müssen, gönnen wir uns gut 100 m2, mit Balkon für etwas Sonne.

Auch wenn wir gerade weit voneinander entfernt sind, erleben wir in den kommenden Wochen eine ähnliche Zeit. Alles, außer Lebensmittelläden und Arztpraxen, wird ab morgen geschlossen haben. Aufenthalt im Freien ist nur zum Einkaufen oder für einen Arztbesuch erlaubt.

Wir werden meditieren, lesen, Musik hören, Löcher in die Wand starren, Netflix gucken und diesen Blog auf den aktuellen Stand bringen. Und die aktuelle Entwicklung verfolgen, ab und an nach einem Ausweg schielen und weiter mit Euch im digitalen Kontakt bleiben. (Wie gut, dass es das gibt!)

Im Mail-Footer einer Berliner Rabbinerin habe ich heute folgenden kurzen Text bekommen, den ich euch gerne weiter geben möchte.

Alles Liebe von Robert und Thomas

“Jede Hand, die wir nicht schütteln, soll ein Telefonanruf werden, den wir machen. Jede Umarmung, die wir vermeiden, soll sich in ausgesprochene Zuwendung verwandeln. Jeder Abstand, den wir physisch von anderen halten, soll ein Gedanke werden, wie wir anderen helfen können, wenn nötig.“

 „Every hand that we don‘t shake must become a phone call that we place. Every embrace that we avoid must become a verbal expression of warmth and concern. Every inch and every foot that we physically place between ourselves and another, must become a thought as how we might be of help to that other, should the need arise.“

(Rav Yosef)